Wermut

Der Wermut ist in den trockeneren Gebieten von Europa und Asien heimisch und wächst bevorzugt auf trockenen oder auf sandig-tonigen Böden in der Nähe von Wasserläufen.  Er ist ein bis 1 Meter hoher Halbstrauch mit aromatisch riechenden beidseits dicht seidig behaarten Blättern. Die Blütenköpfchen sind klein, gelb und fast kugelig. Auch bekannt ist er unter den Namen Absinth, bitterer Beifuss und Wurmkraut. Woher der Name stammt ist nicht klar. Nach Dioskurides stammt er von apsinthos, was übersetzt unerfreulich heisst, oder apinthos, das mit dem Wort untrinkbar übersetzt wird.

Verwendung findet der Wermut bei Appetitlosigkeit, bei Störungen des Verdauungstrakts, bei Gastritis, Völlegefühl, Blähungen und bei krampfartigen Störungen im Darm- und Gallenwegs-Bereich. In der Volksmedizin findet er Anwendung bei Menstruationsbeschwerden, Blutarmut oder bei äusserlichen schlecht heilenden Wunden und ekzemartigen Krankheiten. Diese sind jedoch wissenschaftlich nicht belegt. Bei einer Überdosierung kann es zu Erbrechen und Magen- und Darmkrämpfen kommen.

Hildegard von Bingen schrieb über den Wermut:

„Der Wermut ist sehr warm und sehr kräftig und ist der wichtigste Meister gegen alle Erschöpfungen. …und giesse auch von seinem Saft in Baumöl (Olivenöl) sodass das Öl jenen Saft um zwei Teile übertrifft und wärme es in einem gläsernen Gefäss an der Sonne und bewahre es so auf für ein Jahr. Wenn ein Mensch in der Brust oder um die Brust Schmerzen hat, so dass er davon hustet, dann salbe ihn auf der Brust. Und wer in der Seite Schmerzen hat, salbe dort, und es heilt ihn innen und aussen."